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Ein neuer Zuchtbock zieht ein

Für die Auffrischung ist an diesem Wochenende ein neuer Zuchtbock bei uns eingezogen. Regelmäßig werden die Zuchtböcke ausgetauscht, damit Inzucht unter den Schafen vermieden wird und wir vitale und robuste Schafe züchten können.

Aus dem hessischen Trendelburg haben wir von der Schafzucht Exen einen neuen Zuchtbock für die Juraschafe geholt. Der neue Bock ist Anfang Januar geboren und derzeit 8 Monate alt. Im Juli wurde er vom Schafzuchtverband gekört und hat die Noten 8/7/8 erhalten.

Unter einer Körung versteht man die Begutachtung und Bewertung von Schafen durch einen Zuchtrichter des Schafzuchtverbandes. Dieser schaut sich das Tier genau an und bewertet, wie es den vorgegebenen Kriterien für die jeweilige Rasse entspricht. Dann werden Noten für die Bemuskelung, das Exterieur und …. vergeben.

Derzeit steht der neue Bock mit unseren jüngeren männlichen Lämmern zusammen und kann sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Ein neuer Name muss noch gefunden werden…

Das große Absetzen

Ende August war es soweit und unsere Lämmer waren alt genug, um von den Mutterschafen abgesetzt zu werden. Mit Absetzen wird die Trennung der Lämmer von den Mutterschafen bezeichnet.

Schaflämmer bleiben in etwa 12 Wochen bei ihre Müttern und trinken bei diesen Milch. In den ersten 4 Lebenswochen ist die Hauptnahrungsquelle der Lämmer die Muttermilch. Diese ist sehr energiehaltig und enthält mehr Nährstoffe und Fett als z.B. Kuhmilch, deswegen wachsen Lämmer auch so schnell. Nach dieser Zeit fangen die Lämmer an ebenso wie Ihre Muttern Gras oder Heu zu fressen. In einem separaten Lämmerschlupf (dort können nur die Lämmer reinschlüpfen und die Mutterschafe nicht), erhalten die Lämmer zusätzlich Kraftfutter für ein gutes Wachstum.

Je älter die Lämmer werden, desto weniger saufen sie Milch bei der Mutter. Bei dieser nimmt dann auch die Milchleistung ab und die Lämmer fressen immer mehr selbständig Gras bzw. Heu.

Warum setzt man die Lämmer überhaupt ab?

Das Absetzen hat den Vorteil, dass das Euter der Mutterschafe sich nach dieser Säugezeit wieder erholen und auf eine erneute Milchproduktion für die nächste Lammzeit einstellen kann. Die Mutterschafe können dann auch wieder Körpermasse aufbauen, denn so eine Säugezeit ist anstrengend und mit 2 oder mehr Lämmern muss das Mutterschaf tgälich einige Liter Milch produzieren. Dafür wird dann auch Köpersubstanz verbraucht.

Die Lämmer lassen sich dann gut in neue Gruppen sortieren. Männliche und weibliche Lämmer müssen meistens in einem Alter zwischen 3 und 5 Monaten getrennt werden, da die Geschlechtsreife einsetzt und verhindert werden soll, dass so junge Tiere schon gedeckt werden.

Wir haben am Tag des Absetzens auch direkt die weiblichen und männlichen Lämme getrennt und in zwei separate Gruppen eingeteilt. Dabei haben wir uns die einzelnen Tiere genau angeschaut und überlegt, welche Tiere wir selber für die Nachzucht behalten und welche wir verkaufen wollen.

Jetzt müssen die Lämmer ohne ihre Mütter zurechtkommen
Auch die Mutterschafe müssen sich erst daran gewöhnen, dass die Lämmer nicht mehr dabei sind

Schafschur und Klauenpflege

Zum Ende des Frühjahrs, wenn die Nachtfröste vorbei sind, steht die Schafschur an. Nachdem alle Schafe abgelammt hatten, konnten auch wir die Schafe scheren lassen und die lange Wolle kam endlich ab.

Mit einer elektrischen Schermaschine wird die Wolle bei den Schafen abgeschoren. Dabei geht man behutsam vor, um die Haut des Tieres nicht zu verletzen. Die jährliche Schur der Schafe ist vorgeschrieben, da die Wolle nicht wie Haare abgeworfen werden kann. Ohne die Schur würde die Wolle immer weiter wachsen und verfilzen. Das wäre für die Schafe sehr unangenehm.

Anders sieht das bei Haarschafen aus. Diese haben Haare wie z.B. Hunde und Pferde. Haarschafe haben einen Fellwechsel und verlieren somit das dickere Winterfell im Frühjahr und müssen nicht geschoren werden.

Im Durchschnitt kommt pro Schafe ca. 3-5 kg Wolle zusammen. Früher hat man aus der Wolle Kleidung und Textilien hergestellt. Heute wird Wolle kaum noch dafür verwendet. Vereinzelt gibt es aber wieder Hersteller, die diese natürliche Ressource nutzen. Zu weiteren Nutzung kann Schafwolle auch als organischer Dünger im Garten, z.B. in Gemüsehochbeeten eingesetzt werden. Es gibt auch Unternehmen, die aus der Wolle Düngerpellets herstellen.

Klauen müssen auch gepflegt werden

Regelmäßig schneiden wir die Klauen der Schafe, damit diese gut laufen können. Das Klauenhorn der Schafe wächst wie bei uns die Fingernägel und ohne eine regelmäßige Abnutzung durch härtere Böden, muss das gewachsene Horn abgeschnitten werden.

Wir nutzen dazu eine spezielle Klauenschere und ein Messer.

Das Klauenschneiden ist für die Schafe nicht schmerzhaft. Am einfachsten ist es, wenn man das Schaf vor sich auf den Hintern setzt und dann die Klauen schneidet. Pro Bein haben Schafe zwei Klauenhälften. Pferde dagegen haben nur einen Huf pro Bein.

Erfolgreiche 1. Lammzeit

Unsere erste Lammzeit war ein voller Erfolg und in nur zwei Wochen haben alle sieben Mutterschafe ihre Lämmer bekommen. Insgesamt wurden 15 Lämmer geboren und alle Lämmer sind fit und munter. Besonders freuen wir uns, dass zwei Mutterschafe erfolgreich Drillinge aufziehen.

Von den 15 Lämmern sind 4 männlich und 11 weiblich.

Die ersten Lebenstage haben die Lämmer mit ihrer Mutter in einer eigenen Ablammbucht verbracht. Dies dient dazu, dass die Tiere ihre Ruhe haben und nicht von den anderen Schafen gestört werden. So können die Lämmer und die Mutter sich in Ruhe kennen lernen und eine enge Bindung aufbauen. Schafe erkennen Ihre Lämmer am Geruch und an ihren Rufen. Deswegen sind die Schafe jetzt mit Lämmern deutlich lauter und rufen sich immer wieder gegenseitig.

Nach drei bis vier Tagen haben wir die Mutter mit Ihren Lämmern wieder auf die Weide gelassen zu den anderen Schafen. Je älter die Lämmer werden, desto aktiver werden Sie und rennen gemeinsam über die Wiese oder erholen sich zusammen nach den wilden Aktivitäten.

Der Pferdehänger dient den Lämmern als Rückzugsort. Dort können Sie in Ruhe schlafen, haben Schutz vor der Sonne oder dem Regen und sie können dort schon eigenes Kraftfutter fressen. Deswegen sind an der Hängerklappe Gitter angebracht, damit die Mutterschafe dort nicht hineinkönnen und den Kleinen das leckere Kraftfutter wegfressen können.

Die Lammzeit beginnt

Vor fünf Monaten haben wir die beiden Böcke zu den weiblichen Schafen gestellt und pünktlich am 10.05.2023 hat das erste Schaf gelammt – und dann direkt Drillinge!

Früh morgens hat unser Juraschaf Browny ihre ersten Lämmer geboren. Juraschafe sind sehr fruchtbar und haben auch öfters mehr als zwei Lämmer. So auch Browny.

Browny hat zwei weibliche Lämmer und ein Bocklamm bekommen. Das dritte Lamm ist etwas kleiner als die ersten Beiden und musste mit etwas Hilfe die ersten Stunden aufgepäppelt werden. Unter der Rotlichtlampe und regelmäßig Kolostrum ging es dem Lämmchen schnell besser und am Abend konnten wir es wieder zu den Geschwistern und der Mutter geben.

Kolostrum nennt man die erste Milch, die sich im Euter des Schafes gebildet hat. Das Kolostrum enthält viel Energie, Nährstoffe und Vitamine. Und ganz wichtig für das Lamm: Viele Antikörper. Diese Antikörper braucht das Lamm, da es nach der Geburt keine eigenen Antikörper hat und so anfällig für Krankheiten ist.

Am nächsten Vormittag hat dann noch unsere Hanni, Tiroler Bergschaf, gelammt und Zwillinge bekommen.

Jetzt heißt es warten, wer als nächstes dran ist!

Grünlandpflege 2023

Im Frühjahr steht als erste Maßnahme die Grünlandpflege an. Für ein optimales Graswachstum striegeln wir unsere Weideflächen und säen Gras nach, damit wir eine gute Futterqualität für unsere Schafe erhalten.

In der zweiten April-Woche war es endlich soweit und wir konnten die Weideflächen mit dem Traktor und einem Striegel befahren. Dieses Jahr mussten wir lange warten, bis die Flächen dafür trocken genug waren. 2022 konnten wir schon einen Monat eher mit der Grünlandpflege starten.

Traktor mit Grünlandstriegel

Warum pflegen wir unsere Weideflächen?

Das Grünland bzw. die Weidefläche stellt die Hauptnahrungsgrundlage für unsere Schafe dar. Dafür muss man es pflegen. Mit einem Striegel wird das Gras wie mit einem Kamm gekämmt und alte und abgestorbene Pflanzen entfernt. Das Gras erhält somit Luft am Erdboden und wird durch das Striegeln auch zum Wachstum angeregt. Gleichzeitig wird während des Striegelns neues Saatgut ausgebracht, dass sich in der gelüfteten Grasnarbe und leicht angekratztem Erdboden gut entwickeln kann.

Grünlandstriegel

Unser Striegeln ist somit vergleichbar wie das Vertikutieren des eigenen Rasens im Garten.

Zwei bis drei Wochen nach dem Striegeln bringen wir noch eine geringe Menge Nährstoffdünger auf die Flächen aus. Die Nährstoffe benötigen die Pflanzen für das Wachstum. Ein Teil erhalten die Pflanzen zwar aus den Schafkot, der auf die Flächen durch die Tiere gelangt. Aber oft reicht diese Menge nicht aus und es muss zusätzlich Dünger ausgebracht werden.

Jetzt hoffen wir, dass die neue Grassaat gut anwächst und wir einen guten Futteraufwuchs für 2023 erhalten!

Neue Weide für die Zuchtböcke

Für unsere beiden Zuchtböcke Franzl und Juri steht in diesem Jahr eine neue Weide am Niederrhein zur Verfügung.

Franzl (Tiroler Bergschaf) und Juri (Juraschaf) sind unsere beiden Zuchtböcke und verbringen die Freizeit außerhalb der Decksaison gemeinsam in einer Zweier-WG ohne die Schafmädels. Die beiden sind nur während der Decksaison bei den Damen, damit wir genau wissen, wann es Lämmer geben wird.

Diesen Sommer verbringen die beiden bei einem guten Freund von uns am Niederrhein.

Doch vor dem Umzug hieß es erst einmal neue Zaunpfähle setzen und Elektrolitze spannen. Als eingespieltes Team hatten wir die Weide schnell eingezäunt und die beiden konnten eine Woche später einziehen.

Jetzt genießen beide ihre freie Zeit in der Männer-WG und warten auf ihren nächsten Einsatz für die Decksaison im Herbst.

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